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Sehen und Hören in einem Gerät: So funktioniert die innovative Hörbrille! – PhonoMigo

Sehen und Hören in einem Gerät: So funktioniert die innovative Hörbrille!

Sie tragen eine Brille und sind zudem auf eine Hörhilfe angewiesen? Dann können Sie sich sicherlich vorstellen, wie hilfreich eine Kombination aus beiden Geräten wäre. Und tatsächlich existiert ein solches 2-in-1-System bereits: Die Hörbrille vereint Seh- und Hörhilfe in einem Gerät. Wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kind mit Bille ruft laut in ein Megafon

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Die Hörbrille: Was steckt dahinter und wie funktioniert die Innovation?

Die Hörbrille ist eine dezente und moderne Lösung für alle Menschen, die eine Brille tragen und sich darüber hinaus ein unauffälliges Hörgerät wünschen. Bei dieser praktischen Hörgeräteversorgung versteckt sich die Technik für das bessere Hörgefühl nämlich im Bügel der Sehhilfe.

Diese Kombination lässt sich mit beinahe jeder vorhandenen Brille umsetzen. Eine Möglichkeit ist dabei die Entfernung oder Kürzung des Brillenbügels und das anschließende Einsetzen des Hörmoduls an diese Stelle. Oft ist es möglich, dieses Hörmodul so in den hinteren Teil des Brillenbügels zu integrieren, dass es absolut unauffällig ist. Diese Option ähnelt dem Hinter-dem-Ohr-System. Auch hier gibt es einen Hörschlauch aus durchsichtigem Kunststoff oder einen feinen, dezenten Schlauch, der von dem eigentlichen Hörmodul abgeht und in den Gehörgang an eine Otoplastik geleitet wird, um dort die akustischen Signale in das innere Ohr zu übertragen. Der Unterschied zum gewohnten Hinter-dem-Ohr-Gerät besteht darin, dass die Hörhilfe nicht direkt hinter den Ohren befestigt wird, sondern an der Sehhilfe. Man spricht hierbei auch von einer sogenannten Luftleitungs-Hörbrille.

Es ist außerdem möglich, Hörbrillen mit einer Knochenleitung einzurichten, falls die Luftleitungs-Hörbrille in Ihrem Fall nicht zielführend ist. Dieses System bezeichnet man dann als Knochenleitungs-Hörbrille. Sie kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn der Gehörgang relativ eng ist oder wenn die Gehörknöchelchen geschädigt sind. Diese Variante kommt ohne Otoplastik und Schallschlauch aus. Darüber, welches System für Sie am besten geeignet ist, klärt Sie Ihr Hörgeräteakustiker genauer auf.

Wenn Ihnen die Kombination aus einer festen Brille und Ihrer Hörhilfe noch nicht genügt, könnte sich eine Hörgerätebrille mit sogenanntem Click-System lohnen. Dieses System ermöglicht das Wechseln zwischen mehreren Brillen innerhalb von Sekunden.

Welche Vorteile vereint die Hörbrille?

Die Vorteile der 2-in-1-Technik liegen auf der Hand:

  • Sie benötigen nur ein Hilfsmittel für besseres Hören und Sehen.
  • Die Gefahr des Verlierens ist geringer.
  • Die Hörbrille ist denkbar einfach handzuhaben.
  • Rechte und linke Hörhilfe werden nicht mehr verwechselt.

Da Hörgerätebrillen mit modernster Technik ausgestattet sind, garantieren sie darüber hinaus ein einwandfreies Hörerlebnis.

Welche Kosten entstehen für eine Hörgerätebrille und wer übernimmt diese?

Der Preis für Hörbrillen setzt sich grundsätzlich wie folgt zusammen: Preis der individuellen Hörhilfe plus Montagekosten des Hörgeräte-Akustikers. Für die Montage werden je nach Aufwand durchschnittlich Preise zwischen 80 und 150 € berechnet.

Für die Krankenkasse zählt die Hörbrille übrigens zur gewöhnlichen Hörgeräteversorgung. Das bedeutet, dass diese hierfür die gewohnten Festbeträge wie bei Im-Ohr und Hinter-dem-Ohr Systemen übernimmt. Diese Festzuschüsse belaufen sich bei dem ersten Hörgerät auf etwa 785 € bei gesetzlich Krankenversicherten. Bei der zweiten Hörhilfe fällt der Zuschuss der Krankenkasse geringer aus. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten einen höheren Zuschuss. Hier liegt der Zuschuss bei bis zu 1000 €, wenn ein Ohr betroffen ist, und bei bis zu 2000 € für eine Versorgung von beiden Ohren, sofern die Hörschwäche des besseren Ohrs mindestens 30 dB beträgt.[1]

Für wen ist die Hörbrille geeignet?

Grundsätzlich ist die Hörbrille die optimale 2-in-1-Lösung für Menschen, die schwerhörig sind und eine Brille tragen. Insbesondere profitieren davon Menschen, die ihre Brille ganztägig tragen. Die Hörbrille eignet sich für den beruflichen und privaten Gebrauch, für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Da das Hörsystem an der bevorzugten Brille angebracht werden kann, sind bei der Nutzung kaum Einschränkungen vorhanden.

Am einfachsten ist die Nutzung für alle, die meistens dieselbe Sehhilfe tragen. Doch auch, wenn ein gelegentlicher Wechsel der Brille gewünscht ist, kommt eine Hörbrille infrage: Hier sollten Sie auf das praktische Click-System setzen. Dieses ist übrigens auch eine gute Wahl bei Sonnenbrillen mit Sehstärke oder wenn Sie zwischen Weitsicht- und Lesebrille wechseln müssen. Mit dem Click-System lässt sich die Hörhilfe dann schnell zwischen den unterschiedlichen Brillen austauschen.

Etwas umständlich ist die Benutzung der Hörbrille, wenn Sie Ihre Brille nur gelegentlich tragen, etwa bei der Computerarbeit oder beim Lesen. In dem Fall müssten Sie das Hörgerät immer dann separat einsetzen, wenn Sie die Brille gerade nicht tragen müssen.

Gut zu wissen

Nicht jede Art von Hörverlust lässt sich mit einer Hörbrille ausgleichen. Ob das moderne Hör-Seh-System in Ihrem Fall infrage kommt, erklärt Ihnen Ihr Arzt oder Hörgeräteakustiker. Dort haben Sie auch die Möglichkeit, einen umfassenden Hörtest durchführen zu lassen, wenn Sie nicht sicher sind, wie es aktuell um Ihr Hörvermögen steht. Regelmäßige Hörtest helfen Ihnen, eine eventuelle Hörminderung frühzeitig zu erkennen und dagegen anzugehen, bevor sich das Problem verschlimmert.

Quellen:
[1] https://www.tagesspiegel.de/verbraucher/hilfsmittel-wann-die-kasse-fuer-brillen-hoergeraete-einlagen-und-therapien-zahlt/24113142.html