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Knalltrauma und Explosionstrauma – PhonoMigo

Knalltrauma und Explosionstrauma

Ob Stirb Langsam, Cobra 11 oder eine Marvel-Verfilmung: Immer sieht man Bruce-Willis-ähnliche Superhelden im letzten Moment einer großen Explosion entkommen. Oft fliegen diese zwar einige Meter durch die Luft, aber kaum am Boden angekommen, schütteln sie sich kurz, retten die Bedürftigen und werden von einer großen Menge frenetisch gefeiert. Was man sich als Gehörinteressierter fragt: Wie kommt ihr Ohr eigentlich mit dem großen Knall zurecht? Die wahre Antwort müsste lauten: gar nicht. Warum das so ist und warum wir von phonomigo.com jetzt den Filmabendverderber mimen, werden wir in diesem Artikel beleuchten.

Ein HNO-Arzt untersucht das Ohr einer Patientin

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Was ist ein Knalltrauma?

Lärmquellen, die potenziell ein Knalltrauma verursachen, kennt jeder: Beispielhaft sind laute Silvesterböller, die in nächster Nähe explodieren. Auch ein Pistolenschuss, explodierende Bus- oder Lkw-Reifen oder ein auslösender Airbag kann ein Knalltrauma zur Folge haben. Sie haben alle eines gemeinsam: Befindet sich die Lärmquelle in direkter Nähe des Ohrs, so erreicht der Schall eine Lautstärke von über 135 Dezibel (dB). (Mehr über die Einheit Dezibel werden wir im weiteren Verlauf dieses Artikels erläutern.) Wenn dabei der plötzliche Knall nicht mehr als zwei Millisekunden andauert, ist die Gefahr eines Knalltraumas im Ohr besonders hoch.

Was ist ein Explosionstrauma?

Im Gegensatz zum Knalltrauma, kann ein Schallimpuls auch länger als zwei Millisekunden dauern, beispielsweise bei einer größeren Explosion. Dabei wirkt auf das menschliche Ohr neben dem Druck durch den Schall auch noch eine Stoßwirkung durch die Explosion ein. Die hier verursachen Verletzungen sind oft noch gravierender.

Bei einem solchen Trauma werden die feinen Haarzellen in der Hörschnecke wegen einer Überbeanspruchung mechanisch irreparabel geschädigt. Dadurch kann es zum teilweisen Verlust des eigenen Hörvermögens sowie zu Tinnitus kommen.

Um auf unser eingangs genanntes Beispiel zurückzukommen: Unsere Superhelden aus den Filmen hätten, wenn sie knapp einem Schuss entgangen sind oder sich aus einem explodierendem Auto retten, mindestens ein Knalltrauma. Retten sie sich – wie so oft – aus ganzen explodierenden Fabrikgebäuden, würde es im Normalfall zu einem Explosionstrauma kommen.

Bei einem solchen Trauma werden die feinen Haarzellen in der Hörschnecke wegen einer Überbeanspruchung mechanisch irreparabel geschädigt. Dadurch kann es zum teilweisen Verlust des eigenen Hörvermögens sowie zu Tinnitus kommen.

Zusätzlich kommt es bei einem Explosionstrauma zu weiteren ernsthaften Verletzungen im Ohr. Bei diesem noch weit ernsthafteren Unfall können beide Trommelfelle reißen. Weitflächige Verletzungen der Hörschnecke und im Innenohr bis hin zu Blutungen in den Gehörgängen sind sichtbare Symptome.

Wie stark die Verletzungen am Ohr dann tatsächlich sind, ist von Situation zu Situation und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Doch die Dezibelzahl liefert einige Anhaltspunkte.

Wie ist die Lautstärkeneinheit Dezibel zu verstehen?

Um die Lautstärken in eine Art Skala einordnen zu können, wurde 1924 eine (Hilfs-)Maßeinheit ins Leben gerufen. Benannt ist Dezibel nach dem berühmten Erfinder des Telefons, Alexander Graham Bell. 10 dB bezeichnet dabei das kleinste Geräusch, das der Mensch wahrnehmen kann: Atemgeräusche. Blättergeräusche eines Baumes beim Wind werden mit 20 dB gemessen. Eine normale Unterhaltung wird mit 40 dB geführt, während sich Hintergrundgeräusche im normallauten Restaurant bei 60 dB befinden.

Eine Erhöhung der Lautstärke um 10dB stellt eine Verdopplung der Lautstärke dar, eine Erhöhung um 20dB bedeutet eine Steigerung ums Vierfache.

Dabei ist interessant und auch von großer Bedeutung, sich bewusst zu machen, dass diese Skala nicht linear erfolgt. Zur großen Freude gewiefter Mathematiker ist die Einheit exponentiell angelegt. Das bedeutet, dass eine Lautstärkenveränderung um 10 dB eine Verdopplung der Lautstärke darstellt. Eine Erhöhung um 20 dB bedeutet somit eine Steigerung ums Vierfache. Das oben genannte Restaurant ist mit seinen 60 dB Geräuschkulisse somit einer normalen Unterhaltung mit 40 dB um als vierfach „lauter“ einzustufen.

Jede weitere Steigerung um 10 dB bedeutet eine Verdopplung der Geräuschkulisse. Im Bewusstsein dessen versteht man auch, warum eine Geräuschdämmung von -10 dB bereits spürbare Unterschiede bringt, denn das bedeutet im Umkehrschluss die Halbierung von Lärm.

Die Schmerzgrenze wird im Durchschnitt mit 120 dB angegeben. Das ist bereits die 256-fache Lautstärke einer normalen Unterhaltung. Ein Knall- oder Explosionstrauma entsteht ab 135dB oder dem 768-fachen Lärm einer normalen Unterhaltung!

Dies zeigt uns, welchen Belastungen unser Ohr erst ausgesetzt sein muss, um ernsthafte Schädigungen zu erleiden.

Was sollte man nach einem solchen Trauma tun?

Ein Gehörtrauma ist in jedem Fall ein schwerwiegender Unfall, der einen sofortigen Arzt- oder Krankenhausbesuch erfordert. Eine kortisonhaltige Infusion kann den Haarzellen helfen, sich schneller zu erholen. Auch absolute Ruhe ist zwingender erforderlich.

Falls durch ein Explosionstrauma das Trommelfell geschädigt ist, kann eine Schiene helfen. In einzelnen Fällen wird ein künstliches Trommelfell eingesetzt. Die Diagnose und Behandlung erfolgt in der Regel durch einen Notfallmediziner oder einen HNO-Arzt.

Gibt es Heilungschancen?

Nach einem Gehörtrauma erholt sich das Gehör oft bereits nach einigen Stunden oder wenigen Tagen. Dennoch bleibt oftmals eine Beeinträchtigung des Gehörs zurück. Durch die Beschädigung der Haarzellen für höhere Frequenzen, die sich am Eingang der Hörschnecke befinden, können hohe Töne ab 4000 Hertz nicht mehr deutlich wahrgenommen werden. Eine Behandlung kann dann oft nur durch ein Hörgerät erfolgen. Ein Tinnitus klingt meist nach kurzer Zeit wieder ab.

Eine weitere Schädigung des Trommelfells lässt sich mit ärztlicher Hilfe meist eindämmen.

Um trotz Schädigung der Haarzellen hohe Töne weiter wahrnehmen zu können, sind moderne Hilfsgeräte eine große Unterstützung. Hier finden Sie weitere vertiefende Artikel zu diesem Thema.

Fazit

Knall- oder Explosionstraumata resultieren aus ernsthaften Unfällen. Auch wenn in eingangs erwähnten Kino- oder Fernsehproduktionen dieses Gefahrenpotenzial im seltensten Fall zur Sprache kommt: Wir, das Team von phonomigo.com, raten, potenziell überlaute Geräuschquellen zu meiden oder, falls nötig, sich ihnen nur mit Gehörschutz auszusetzen. Gefahrenherde könnten eine große Silvesterfeier sein, bei der Personen unbedacht laute Knallkörper zum Explodieren bringen. Auch bei Flugshows oder beim Planespotting an einer Start- oder Landebahn ist besondere Vorsicht angebracht.