Bin ich zu jung, um Schwerhörig zu sein?

Welche Ursachen hat ein Hörverlust? Und wie können Sie selbst ganz einfach herausfinden, ob Sie eine Hörschwäche haben? Darauf geht dieser Artikel ein. 

Schwerhörigkeit – (k)eine Frage des Alters

Wir wollen die Zahlen sprechen lassen, und kommen zu dem Schluss: Schwerhörigkeit kommt in jeder Altersgruppe vor. Auf der Website des Deutschen Schwerhörigenbundes findet man aufschlussreiche Statistiken dazu. Wussten Sie beispielsweise, dass mehrere Millionen 20-30 jährige Bundesbürger von nachlassendem Hörvermögen betroffen sind? Insgesamt ist etwa jeder sechste schwerhörig. 

Wer in jungen Jahren plötzlich Anzeichen einer nachlassenden Hörfähigkeit feststellt, kann es zunächst oft nicht glauben. Doch mag es für viele beruhigend sein zu wissen, dass sie damit nicht alleine dastehen. Unabhängig vom Lebensalter ergeben sich für Betroffene allerdings auch die gleichen gravierenden Folgen. Schwerhörige haben Probleme, ihre Gesprächspartner zu verstehen und ziehen sich immer mehr zurück, um daraus resultierenden unangenehmen Situationen zu entgehen. Hinzu kommen weitere Einschränkungen und Gefährdungen im Alltag. Herannahende Fahrzeuge werden etwa zu spät erkannt, wichtige Informationen werden schlichtweg überhört und ein Kinobesuch zum mehr als zweifelhaften Genuss.

Welche Ursachen gibt es für Hörschwächen in jungem Alter? 

Die Ursachen einer Hörstörung sind denkbar vielfältig. Während bei der typischen Altersschwerhörigkeit schlicht und einfach Verschleißerscheinungen an den Sinneszellen im Innenohr für die Probleme verantwortlich sind, können hinter Hörproblemen in der Lebensmitte verschiedenste Auslöser stecken. Besonders häufig sind diese Ursachen:

• Angeborene Fehlbildungen erschweren das Hören schon von Geburt an.
• Unfälle oder ein so genanntes Knalltrauma können den Gehörsinn dauerhaft schädigen.
• Eine hohe Lärmbelastung über einen längeren Zeitraum schädigt das Gehör ebenfalls. Betroffen sind neben Berufsgruppen, die in lauter Umgebung arbeiten, auch Menschen, die häufig sehr laute Musik hören oder dem Lärm von Baustellen ausgesetzt sind. Nach einer amerikanischen Studie berichtet etwa jeder Vierte zwischen 18 und 44 Jahren, der regelmäßig über Kopfhörer Musik hört, von Schwierigkeiten beim Hören.
• Einige chronische Erkrankungen führen zu Hörschädigungen.
• Akute Mittelohr- oder Gehörgangsentzündungen führen zu vorübergehenden Einschränkungen des Hörsinns.
• Starker und langanhaltender Stress kann Auslöser für einen Hörsturz sein. Ein Hörsturz tritt scheinbar ohne jede Vorankündigung plötzlich auf und kann eines oder beide Ohren betreffen.

Kurzer Selbsttest: woran erkenne ich eine Hörschwäche? 

Akut auftretende, starke Hörprobleme nehmen Sie sofort wahr. Ein Arztbesuch ist unumgänglich, wenn Sie auf einem oder beiden Ohren plötzlich erheblich schlechter hören. Anders sieht es bei schleichenden Verschlechterungen des Hörsinns aus. Oft wollen Betroffene ihr Problem nicht wahrhaben und blenden daher typische Anzeichen möglichst lange und geschickt aus. Stutzig werden und ehrlich zu sich selbst sein, sollten Sie jedoch bei folgenden Symptomen:

• Der Fernseher oder das Radio erscheinen plötzlich zu leise.
• Bei lauter Umgebung können Sie keine entspannten Unterhaltungen mehr führen.
• Es kommt zu häufigen Missverständnissen, weil Sie Dinge falsch verstanden haben.
• Sie müssen oft nachfragen, um Ihrem Gesprächspartner folgen zu können.
• Sie überhören immer häufiger das Telefon oder die Türklingel.

Oftmals machen Angehörige auch darauf aufmerksam. Denn eine Hörschwäche führt nicht selten zu Spannungen im eigenen Umfeld. Darauf geht der Artikel „Schwerhörigkeit und das soziale Umfeld“ ein. Hier kommt es auf viel Feingefühl und Geduld an, dem Betroffenen zu helfen. Eine gute Möglichkeit für eine erste Einschätzung sind auch Online-Hörtests.

Was tun, wenn sich die Anzeichen für eine Hörschwäche mehren?

Um der Ursache für die nachlassende Hörfähigkeit auf den Grund zu gehen, gibt es eine einfache und unkomplizierte Lösung: den Besuch beim Hörgeräteakustiker oder HNO-Arzt. Der Fachmann vor Ort führt binnen kürzester Zeit einen vollkommen schmerzfreien Hörtest durch, mit dem Ihre potenziellen Hörprobleme genau analysiert werden. Steht die Diagnose fest, können dann sofort geeignete Behandlungen einsetzen. Bei Krankheiten sorgen etwa erprobte Medikamente für Abhilfe. 

Lässt sich das Problem nicht beheben, verhelfen Ihnen moderne Hörgeräte zu einem gänzlich neuen Lebensgefühl bei bester Hörfähigkeit. Wussten Sie bereits, dass Hörgeräte und Smartphones die perfekte Symbiose eingehen? Erfahren Sie mehr dazu im Artikel „Smartphone und Hörgerät – Was gibt’s Neues?“.

Abhängig von Ihren individuellen Schwierigkeiten passt ein Hörgeräteakustiker ein geeignetes Gerät exakt auf Ihre Bedürfnisse an und eröffnet Ihnen damit den Zugang zu verloren gegangenen Hörwelten. Die komfortable Handhabung und die äußerst dezente Optik tragen dabei dazu bei, dass Sie Ihr Hilfsmittel spätestens nach einer Schulung im Umgang mit dem Gerät nur allzu leicht vergessen – und Ihren Alltag einfach mit vollem Klang genießen können.

Auf den Punkt gebracht: man ist nie zu jung, um schwerhörig zu sein

Hörprobleme können in jeder Lebensphase auftreten und sind keineswegs an eine bestimmte Altersgrenze gebunden. Doch gibt es viele moderne und angenehme Lösungen, mit einer Hörschwäche zu leben. Fragen Sie doch unverbindlich beim Hörgeräteakustiker nach einem Hörtest.